Gedanken

… and a happy new year.

Feuerwerk

Wir Menschen haben Angst vor dem Neuen. Angst vor dem, was auf uns zukommt. Angst vor Dingen, die wir nicht kontrollieren können. Wir haben Angst, Entscheidungen zu treffen, die falsch sein könnten. Oder auch richtige Entscheidungen zum falschen Zeitpunkt zu treffen. Das neue Jahr ist immer auch ein Aufbruch in die Fremde.

Es ist aber auch eine Chance. Eine Chance neu zu beginnen und ein neues Leben anzufangen. Meistens werden die guten Vorsätze, die wir uns für das neue Jahr vorgenommen haben, nicht eingehalten. Sie würden ja unsere Bequemlichkeit einschränken. Der innere Schweinehund – was auch immer das für ein Tier sein mag – wird nur zu oft als Entschuldigung vorgeschoben.

Es muss ja nicht gleich die ganz große Veränderung sein. Kleine Dinge bringen uns genauso gut voran. Ein nettes Wort zu den Mitmenschen, eine kleine Aufmerksamkeit gegenüber Freunden – kostet das wirklich soviel Überwindung? Es hilft jedenfalls zufriedener durchs Leben zu gehen.

Feuerwerk-2012
Foto: Martin Krauß

Wenn wir uns nur um uns selbst kümmern, werden wir 2011 in einem Land der Egoisten leben. Einem Land, indem die gewählten Volksvertreter nur noch aus der Ferne zu ihrem eigenen Nutzen handeln. Einem Land, dass noch immer nicht gelernt hat, dass Bürgernähe der Schlüssel zur Demokratie ist. Einem Land, das Menschen braucht, die für ihre Ideen und ihre Positionen einstehen.

Ich wurde gefragt, warum ich mehr Blog-Beiträge mit dem Schlagwort „Krieg“ verknüpft habe, als mit dem Schlagwort „Frieden“.  Meine Antwort ist, weil auf der Welt vor allem über Krieg geredet wird.

Wer redet denn über Frieden? Dass in der EU Frieden herrscht – ist keine Nachricht. Es ist nichts Aufregendes. Nichts Neues. Also auch nicht relevant, oder?

Manchmal denke ich: Frieden – ist zu wenig sexy, zu wenig spektakulär und zu wenig trendy. Das sieht wohl auch die Medienwelt so. Hätte Frieden nur einen Teil des Images von Sex, Crime und Rock ’n‘ R oll, würde die Boulevardpresse täglich über den Frieden berichten. Aber so bleibt nur der Bericht über den weihnachtlichen Segen des Papstes, der durch seine Friedensbotschaft in die Medien und in unser Bewusstsein gelangt.

Darf es das gewesen sein? Ich nehme mir für 2011 vor: Immer wieder unser Friedensverständnis zu hinterfragen.

In diesem Sinne. Ein gutes und erfolgreiches Jahr 2011!