Der Tannenbaum
Sieh doch, dort hinten steht er in prächtigem Kleid –
Grün die Äste, golden die Kugeln und doch entweiht.
Draußen im Walde, da möcht’ er stehen!
Die Vöglein in den Ästen,
Der Wind durch’s Nadelkleid,
Schnee auf der Spitze,
umringt von feiernden Gästen:
wie Fuchs, Hase und Marder sich dort um ihn reiht –
selbst der kleine Regenwurm kriecht aus der Ritze
und wird befreit vom ewigen Dunkel der Einsamkeit.
Dann sieht der Baum die funkelnden Augen,
die glücklich ihn sehen –
er weiß nun, er kann dazu stehen:
Den Kindern eine Freude zu machen
mit ihnen zu lachen!
Doch wage es nicht, nicht glücklich zu sein,
das könnte er dir nie verzeih’n!
(von Martin Krauß)