Schon einmal darüber nachgedacht, warum Parkbänke unbequem sind und was wir eigentlich mit der Zeit anfangen, die wir durch den Coffee to go gewinnen? Der Zeitforscher Karlheinz A. Geißler hinterfragt auf 150 Seiten, ob Zeit wirklich Geld ist. Diese Formel des amerikanischen Naturwissenschaftlers Benjamin Franklin prägt bis heute unsere Gesellschaft. Aber, so gibt Geißler zu bedenken: „Zeitsparer verstehen offenbar so viel von der Zeit und ihren Qualitäten wie der Kuckuck von der Uhr.“ Er empfiehlt, die ganze Ratgeberliteratur über das Zeitsparen in die Tonne zu werfen.
„Die Arbeitsleistung hängt nicht nur davon ab, wie lange gearbeitet wird, sondern auch, wie lange nicht gearbeitet wird“, schreibt Geißler und plädiert dafür, dass wir uns gut mit unserer Freundin Zeit stellen. Derzeit würden wir allerdings lieber die Zeit totschlagen, „zumal dies mörderische Tun von der Justiz nicht verfolgt wird.“
Pause, Zeit, Leben: Was ist das?
Aber was ist das eigentlich, Zeit? Vermutlich hat Johann Heinrich Lambert es 1770 auf den Punkt gebracht:
„Die beste Definition wird wohl immer die sein, das Zeit Zeit ist.“
Egal, wen wir fragen, wir bekommen immer eine andere Antwort darauf, was Zeit eigentlich ist. Geißler selbst erklärt den Begriff Zeit so:
„Zeit ist das, was wir haben, während wir tun, was wir machen.“
Das „Lob der Pause“ ist aber kein Ratgeber zum Zeitmanagement. Das Sachbuch lädt zum Nachdenken ein und zum Schmunzeln über unsere eigenen Gewohnheiten. Mit Humor und präzisen Beobachtungen aus unserem Alltag erzählt Geißler vielmehr „von der Vielfalt der Zeiten und der Poesie des Augenblicks“ – so lautet dann auch der Untertitel des Buches.
Das Buch:
KARLHEINZ A. GEIßLER: DAS LOB DER PAUSE –
Von der Vielfalt der Zeiten und der Poesie des Augenblicks
oekom verlag, ISBN: 978-3-86581-320-6