In dunkler Nacht schlagen hohe Wellen an die Schiffswände eines großen Frachters. Der Ozean ist aufgewühlt. Wind peitscht über das Deck. Plötzlich ertönt ein Ruf: „Kapitän, unsere Navigationssysteme sind ausgefallen! Der Kompass spielt verrückt.“ Der Frachter treibt hilflos im weiten Ozean. Er scheint orientierungslos zu sein.
So kann es jedem Einzelnen von uns ergehen. Ein Autounfall, eine Krankheit, die Trennung von geliebten Menschen – sie lassen uns hilflos im weiten Ozean des Lebens treiben.
Dem Kapitän des Frachters bleiben nach dem Ausfall der Instrumente auf hoher See nur noch die Sterne. Er verlässt sich auf das Wissen seiner Vorfahren und hält damit den Frachter auf Kurs.
Die Sterne sind für jeden ein Kompass, wenn wir uns in totaler Finsternis wähnen. Das Sternenlicht kann trösten, Mut machen und Hoffnung geben, wenn uns die Kraft verlässt.
Auch in der Weihnachtsgeschichte macht der Stern über Bethlehem Mut. Das helle Licht zog die heiligen drei Könige und die Hirten in der Finsternis der römischen Besatzung an. In der Dunkelheit fanden sie ein Menschenkind auf Stroh gebettet vor sich liegen, welches ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft gab.
Zwar war diese Zukunft ungewiss, doch die Ungewissheit bringt das Leben mit sich. Niemand gibt uns die Garantie, dass unsere Pläne und Träume letztendlich wahr werden.
Wir können jedoch immer etwas für uns selbst tun.
Denken wir an den Kapitän auf hoher See: Er verzweifelt in dieser Situation nicht. Der Kapitän vertraut auf seine Erfahrung. Er weiß, er wird nicht der Erste sein, der sein Schiff mit Hilfe der Sterne aus einer bedrohlichen Situation herausmanövriert hat. Und deswegen kann er zuversichtlich in die Zukunft schauen. Er vertraut dem natürlichen Kompass des Lebens.