„Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. Und Gott sah, daß das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.“
– Diese Zeilen stammen aus der Schöpfungsgeschichte im 1. Buch Mose. Bereits sehr früh wird dabei auf die Bedeutung des Lichts verwiesen. Und die Lichtsymbolik taucht in der Bibel danach immer wieder auf. Im Alten Testament gibt es etwa den brennenden Dornbusch. Im neuen Testament leitet das Licht eines Sterns den drei Königen aus dem Morgenland den Weg zu Jesus.
In allen drei Fällen passiert etwas Gutes, Positives durch das Licht, das auf die Welt kommt. Wir Menschen bekommen einen Tagesrhythmus, an dem wir uns orientieren können. Die Israeliten werden von Gott aus der Sklaverei in Ägypten geführt und die Welt wird auf Jesus, den Erlöser aufmerksam.
Kein Wunder, dass in der modernen Literatur – Licht in das Dunkle bringen – eine beliebte Metapher ist. Der Löwe Aslan ist etwa mit einem hellen Licht umhüllt. Er ist in C.S. Lewis Die Chroniken von Narnia der Retter. Er gibt den Protagonisten Hoffnung. Auch Gandalf der Weiße sorgt in J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe für Hoffnung in einer dunklen Stunde. Der totgeglaubte Magier kehrt zurück und führt das Gute erfolgreich im Kampf gegen das Böse.
Auch im letzten Band der Harry Potter-Saga gibt es einen Moment, an dem sich die Verzweiflung in neue Kraft wendet. Nach Harrys Tod, trifft er in dem lichtdurchfluteten Bahnhof Kings Cross auf die Erinnerung an seinen verstorbenen Mentor Albus Dumbledore. In einem Gespräch macht dieser dem jungen Zauberer Mut, dass der Kampf noch nicht verloren ist.
Das Licht der Geschichten
All diese Geschichten übernehmen dabei die seit Jahrhunderten überlieferte Lichtmetapher. Manchmal wird diese mit dem Gedanken der Erleuchtung – auch hier steckt Licht im Wort – aus der Aufklärung verknüpft.
Was können wir also mit dem Licht dieser Geschichten anfangen? Falsch ist sicher, dass alles schon von alleine gut wird, wenn das Licht auf die Dinge scheint. Licht kann Dinge in der Finsternis sichtbar machen. Wenn wir uns dieser Dinge aber nicht annehmen, dann kann ein Licht sie auch überstrahlen.
Die Lösung ist also nicht ganz einfach. Nehmen wir das Weihnachtsfest, denn das steht hell und strahlend über allem. Ein erster Schritt wäre, dass wir uns von den vielen Lichtern in dieser Zeit nicht blenden lassen. Gutes zu tun, muss nicht automatisch teuer sein. Häufig reicht ein Lächeln, eine Idee, etwas das wir ganz alleine schaffen können. Ein nettes Wort, kann in der Dunkelheit mehr Wert sein, als eine Million Euro. In diesem Sinne: Ein frohes Weihnachtsfest.