„Mit gewissem Ärger verfolge ich in den letzten Tagen die Berichterstattung zum Burda-Heft „Treat“. Für alle, die nicht mitbekommen haben, was das ist: Es handelt sich um ein Lifestyle-Magazin, dass von Schülern der Burda-Journalistenschule erstellt wurde. Es wurde vom zur Schule gehörenden Verlag nun in einer Auflage von 50.000 Exemplaren produziert und wird ab heute verkauft.
Soweit so gut. Mich persönlich spricht das Heft nicht an, was aber nicht bedeutet, dass es handwerklich keine gute Arbeit ist.“
Was Andreas Grieß hier schreibt ist leider Realität. Nur wenige Projekte von Nicht-Journalistenschulen bekommen die gleiche Aufmerksamkeit in den Branchenmedien gewidmet. Ich hatte das Glück mit strabada.de, dlf50.org, wie auch journalismusfuerkinder.fbmd.h-da.de an Projekten gearbeitet zu haben, die in den einschlägigen Medien zumindest einmal in den Tagestipps gelandet sind und bei dlf50.org durch die gute Kooperation mit dem Deutschlandfunk auch bundesweit wahrgenommen wurden.
Als Student an der Hochschule Darmstadt bin natürlich auch ich nicht unparteiisch. Aber auch so schließe ich mich Andreas Forderung an: Leute öffnet eure Augen. Nicht nur die Journalistenschulen, natürlich auch nicht nur die praxisorientierten Journalismusstudiengänge an der Hochschule Darmstadt bieten spannende und häufig auch innovative Projekte, über die es lohnt zu berichten. Traut euch doch auch mal auf Entdeckungstour zu gehen in der Landschaft des Nachwuchsjournalismus!
update, 20.09.2012
War die Kritik gestern berechtigt? Wenn man bei „meedia“ und „kress“ nach Projekten der Hochschule Darmstadt aus den letzten Semestern sucht, wird man nicht fündig. Warum? – Das habe ich in Kommentaren unter den Artikeln zum neuen Heft der Burda-Journalistenschule gefragt. Hier beide Kommentare:
Meedia.de:
„Glückwunsch an Burdas Journalistenschüler zu einem gelungenen Heft! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Praxisprojekte in der journalistischen Ausbildung den Beteiligten sehr viel bringen. Wo wir schon beim Thema Journalistenausbildung sind: Es gäbe neben den Projekten der Journalistenschulen dieses Landes auch spannende, häufig auch innovative Projekte von praxisorientierten Journalismusstudiengängen. Den Studierenden dieser Studiengänge wird meist ja vorgeworfen, sie seien Theorietrottel, die mit der journalistischen Praxis nichts anfangen können. Dennoch beweisen Praxisprojekte z.B. der Online-Journalismus-Studiengänge in Köln und Darmstadt regelmäßig das Gegenteil. Ich studiere an der Hochschule Darmstadt in eben diesem Studiengang.
Ist Ihnen das Begleitblog zum Jubiläumskongress des Deutschlandfunks ein Begriff? http://dlf50.org ist ebenso ein Projekt aus Darmstadt gewesen, wie die iPad App „ausgespielt“, das Lokalblog http://strabada.de , das Begleitblog zu den Tutzinger Radiotagen und die von Studierenden der Hochschule Darmstadt erstellte Zeitschrift für Grundschüler. Von der Idee, über Konzeption, Recherche, Fotoauswahl und Text-, Video-Produktion, bis hin zum Satz, der Anzeigenaquise und der Druckereiauswahl lag der komplette Entstehungsprozess des fuppMagazins (Begleitblog: http://journalismusfuerkinder.fbmd.h-da.de) in der Hand von uns Studierenden. Warum schaut ihr nicht auch mal abseits der Projekte der großen Journalistenschulen, wenn ihr nach Themen und spannenden Projekten sucht? – Es könnte sich für euch lohnen. Abseits davon, ich verfolge die Projekte der Journalistenschulen natürlich ebenfalls und fordere deswegen nicht, dass ihr nicht über diese Projekte berichtet, sondern euren Horizont einfach mal etwas erweitert.
Kress.de:
Glückwunsch an Burdas Journalistenschüler zu einem gelungenen Heft! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Praxisprojekte in der journalistischen Ausbildung den Beteiligten sehr viel bringen. Neben den Projekten der Journalistenschulen gibt es auch spannende und interessante Projekte, z.B. an den FH’s in Köln und Darmstadt. Ich studiere in Darmstadt und frage mich, warum Sie nicht auch auf z.B. dlf50.org, das iPad-Magazin „ausgespielt“ oder das fuppMagazin schauen, bzw. geschaut haben.