Diese Tragödie passierte in den 1970er Jahren. Als im 21. Jahrhundert die Kommissare Margot Hesgart und Steffen Horndeich die Leiche eines amerikanischen Privatdetektivs beim Traisaer Hüttchen finden, erleben sie eine Überraschung. William Fishkin, so der Name des Detektivs, stammt aus Darmstadt – Darmstadt in Indiana, USA.
Schnell stellt sich heraus, dass die Kommissare in Michael Kiblers fünften Darmstadt-Krimi sowohl im südhessischen Darmstadt, als auch in den USA ermitteln müssen. Es geht um ein lange zurückliegendes Ereignis, menschliche Tragödien und um den Schatten der Vergangenheit, der plötzlich bis in die Gegenwart reicht.
Ein raffinierter Plot
„Todesfahrt“, so der Titel des Kriminalromans, der im November 2011 im Piper Verlag erschienen ist, überzeugt durch eine gute Recherche und einen raffinierten Plot. Dem regionalen Nachrichtenmagazin 17.30 Sat.1 Live sagte Kibler am 19. November 2012 (1), er schreibe über das, womit er sich auskenne. In Darmstadt wisse er, „wo was passieren kann“, das mache es ihm einfach.
Doch Kiblers Kriminalromane können nicht nur von Darmstädtern gelesen werden. „Ich möchte natürlich, dass auch ein Hamburger oder ein Berliner erst mal einen guten Krimi lesen kann“, sagte er im Interview mit dem regionalen Nachrichtenmagazin von SAT.1. Die Darmstädter bekämen dann „immer noch so das Sahnehäubchen oben drauf, weil sie eben die ganzen Orte kennen“.
In Todesfahrt vermischt Michael Kibler für die südhessischen Leser das Gefühl, die Handlungsorte in der südhessischen Großstadt zu kennen, mit dem Gefühl sich auf unbekanntem Terrain zu bewegen. Dass es ein Darmstadt auch in den USA gibt, ist mehr als ein interessantes Detail am Rande. Das amerikanische Darmstadt wird im Laufe des Romans zu einem zweiten und entscheidenden Handlungsort – nicht nur für den Krimiplot. Auch privat wirbelt der Auslandsaufenthalt bei Margot Hesgart so einiges durcheinander.
Auf „Todesfahrt“ folgt „Engelsblut“
Im Sommer 2011, wenige Monate vor der Veröffentlichung von „Todesfahrt“, trafen meine Kollegin Larissa Wagner und ich Michael Kibler in einem Café in der Darmstädter Pützerstraße. Damals verriet er uns ein weiteres Detail seines fünften Romans. Anders als in den vorangegangenen Romanen komme in Todesfahrt „keine hessische Silbe vor“. Bei einem Dialekt gäbe es viele verschiedene Ansichten über die Schreibweise. „Da fühle ich mich nicht wohl. Ich kann eher Englisch als Hessisch“, sagte uns Michael Kibler damals.
Am 10. Dezember 2012 erscheint nun bereits der sechste Kriminalroman über die Darmstädter Kommissare Margot Hesgart und Steffen Horndeich. „Das Buch heißt Engelsblut und es geht um eine Leiche, die vom Zug erfasst worden ist und dann noch um ein totes Ehepaar“, erzählt Kibler bei 17.30 Live. Plötzlich stelle sich dann heraus, dass die Tote vor dem Zug schwanger sei, obwohl sie das bestritten hatte und bei dem Ehepaar habe die Frau betont, sie sei schwanger – „und sie ist nicht schwanger“, verrät der Autor im Interview bei 17.30 Sat.1 Live für Rheinland-Pfalz und Hessen.
Die Bücher:
MICHAEL KIBLER: TODESFAHRT
Piper Verlag GmbH, ISBN: 978-3-492-27357-2
MICHAEL KIBLER: ENGELSBLUT
Piper Verlag Gmbh, ISBN: 978-3-492-30046-9
Cover: Piper Verlag München; Autorenfoto: Martin Krauß
(1) Der Beitrag von 17.30 SAT.1 Live zu Michael Kibler ist nicht mehr online verfügbar. Deshalb wurde an dieser Stelle der Link dazu entfernt.
Dieser Beitrag wurde am 05.04.2014 aktualisiert.