Der Kritiker

14 Bücher, die du 2018 gelesen haben musst

Lesestoff für Leseratten: Ein aufgeschlagenes Buch | Foto: Martin Krauß

1. Das große Finale

Fans der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante haben 2018 noch 614 Seiten vor sich, in denen sie an der Seite der Freundinnen Lila und Elena stehen können. Das große Finale, „Die Geschichte des verlorenen Kindes“, ist seit 2. Februar in Deutschland im Handel. Ferrante führt ihre Leser dabei in die grausame, chauvinistische Welt des verbrecherischen Neapels.

Für Liebhaber der Autorin:

Der Abschluss der neapolitanischen Saga, mit der ihr der internationale Durchbruch gelang, ist nicht das einzige Buch von Elena Ferrante, das 2018 erscheint. Mit „Frantumaglia“ bringt der Suhrkamp-Verlag ab 11. Juni auch ihr Selbstporträt auf den deutschen Markt. Ihr Pseudonym lüftet die italienische Autorin darin jedoch nicht.

2. Die Naturkatastrophe

Uwe Laub entwickelt ausgehend von Natur- und Umweltkatastrophen Thrillerplots. Erst „Blow Out“, nun „Sturm“: Ab dem 12. Februar inszeniert Laub in seinem neuen Roman ein bedrohliches Untergangsszenario. Weltweit häufen sich scheinbar unerklärliche Wetterphänomene. Ist die Natur zum Feind des Menschen geworden – oder steckt der Mensch dahinter? Laubs „Sturm“ ist Lesefutter für Liebhaber von Wissenschaftsthrillern.

3. Der Grenzgänger

Luca D’Andrea landete 2017 mit seinem spannenden Thriller „Der Tod so kalt“ einen Erfolg. Der Roman ist in über 30 Ländern erschienen. Nun kommt am 26. Februar mit „Das Böse, es bleibt“ Thriller-Nachschub von ihm in die deutschen Buchläden. Der Südtiroler punktet mit einem ungewöhnlichen Stil und einer teils beklemmenden, atmosphärischen Dichte. Dabei bleibt D’Andrea jedoch nicht in klassischen Genremustern. Das Konzept Thriller trifft auf Heimat- und Abenteuerroman gilt auch für „Das Böse, es bleibt“ – der ebenfalls in Südtirols Bergwelt spielt.

Jetzt die Buchkritik zu diesem Roman lesen

4. Die Rache

Sat.1 zeigte seinen ersten Kriminalroman im Herbst, nun liefert Eric Berg Kriminachschub. Der Autor von „Das Nebelhaus“ zeigt ein weiteres Mal, dass auch hinter idyllischen Fassaden das Verbrechen lauern kann. Vor der Kulisse von Heiligendamm entspinnt Berg ab dem 19. März in „So bitter die Rache“ ein Krimiszenario, in dem die Schatten der Vergangenheit bis in die Gegenwart reichen.

5. Die Zukunftsvision

"Die Geschichte des Wassers" von Maja Lunde erscheint 2018 im btb Verlag
Die Geschichte des Wassers von Maja Lunde | Cover: btb Verlag, ISBN: 978-3-442-75774-9

Sie lief im Jahr 2017 mit ihrem Roman „Die Geschichte der Bienen“ den Starautoren Dan Brown und Ken Follet den Rang ab. Ihre Erzählung übers Bienensterben war das meistverkaufte Buch des Jahres und über Monate auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten. 2018 erscheint der zweite Teil des Klimaquartetts von Maja Lunde. Auf ihre Hommage auf die Rolle der Bienen folgt nun ab 19. März „Die Geschichte des Wassers“. Ihrem Konzept, die Geschichte in mehreren Zeitebenen zu erzählen, bleibt die Norwegerin treu.

6. Der Englischsprachige

Ein Erscheinungstermin für das neue Buch von Tom Rachman in deutscher Sprache steht noch nicht fest. Wer 2018 jedoch auf der Suche, nach einem lesenswerten englischsprachigen Roman ist, darf sich auf „The Italian Teacher“ freuen. Der Autor von „Die Unperfekten“ und „Aufstieg und Fall großer Mächte“ fragt in seinem neuen Roman: Was macht einen Künstler aus? Talent oder Persönlichkeit? Und was, wenn das Talent nicht erkannt wird? Rachmans neues Werk erscheint am 20. März in englischer Sprache.

7. Das Duo

Mit „Anonym“ führten Ursula Poznanski und Arno Strobel das Ermittler-Duo Nina Salomon und Daniel Buchholz mit einem Paukenschlag ein. Nun folgt zwei Jahre danach der zweite Fall für die Hamburger Kriminalkommissare. In „Invisible“ gehen sie einer Serie von grausamen Morden auf den Grund. Täter morden brutal, kennen aber ihre Opfer nicht. Ihre Motive sind unbegreiflich – nur die Wut auf das jeweilige Opfer verbindet sie. Könnten sie manipuliert worden sein? Die Antwort darauf gibt es ab 27. März im Buchhandel.

Info

Die Veröffentlichungsdaten der Empfehlungen sind als vorläufig zu betrachten. Die Verlage können diese kurzfristig ändern.

8. Der Showdown

Die Entwicklungen im vergangenen Jahr in den USA zeigen: Rassismus ist vielerorts immer noch Alltag. Greg Iles baut seine Natchez-Trilogie darauf auf. Episch schildert er den Kampf gegen Hass, Rassismus und Selbstjustiz im tiefsten Süden der Vereinigten Staaten. Die ersten beiden Teile waren vor allem eines: ziemlich lang. Doch wer Zeit hat und auch bei vielen Charakteren den Überblick nicht verliert, ist hier genau richtig. Im dritten Teil steht nun der Showdown im Kampf gegen die sogenannten Doppeladler bevor. Sie sind eine Organisation von rassistischen Weißen, die seit den sechziger Jahren ihr Unwesen treiben. Auch in „Die Sünden von Natchez“ (ab 13. April im Handel) reichert Iles seinen großen Amerika-Roman mit Thriller- und Wild-West-Elementen sowie einer kleine Prise von Verschwörungstheorien an.

9. Der Skandinavier

"Der Bote" von Ingar Johnsrud erscheint 2018 bei Blanvalet
Der Bote von Ingar Johnsrud | Cover: blanvalet Verlag, ISBN: 978-3-7645-0588-2

Komplex, toll geschrieben und spannend inszeniert: Wer auf der Suche nach dem neuen Stern am skandinavischen Krimihimmel ist, sollte sich den Namen Ingar Johnsrud notieren. Der Norweger versteht sein Handwerk und lieferte 2017 mit „Der Hirte“ clevere skandinavische Thriller-Kost ab. Vertrauen und Misstrauen, Alleingang und Teamwork, Vergangenheit und Gegenwart – all das gehört bei Johnsrud zusammen. Mit „Der Bote“ erscheint am 14. Mai 2018 der zweite Roman um Kommissar Fredrik Beier.

10. Der Präsident

Zeitgleich in englischer und deutscher Sprache soll am 4. Juni der neue Roman von James Patterson in den Handel kommen. Soweit nicht wirklich etwas Besonderes, wenn da nicht noch ein Name auf dem Cover von „The President Is Missing“, so der englische Titel, stehen würde. Kein geringerer als Ex-US-Präsident Bill Clinton hat mit Patterson zusammen den Roman geschrieben. Der Verlag verspricht: Das Buch sei ein „mitreißender Thriller mit dem Insider-Wissen und den Details, die nur ein US-Präsident kennen kann“.

11. Die Liebeserklärung an Barcelona

Auch 2018 müssen Liebhaber von Historienromanen nicht auf Nachschub verzichten. Was Ken Follets „Säulen der Erde“ für England ist, ist Ildefonso Falcones „Die Kathedrale des Meeres“ für Katalonien. Am 11. Juni erscheint nun die Fortsetzung von Falcones großem Historienroman. „Die Erben der Erde“ spielt im Jahr 1387 in Barcelona. Falcones liefert darin eine Liebeserklärung an das pulsierende Herz Kataloniens ab.

12. Die Satire

Laurie Gelman war Moderatorin in Kanada und den USA, doch nach eigenen Angaben war ihr schwerster Job der als Elternsprecherin. Genau darüber hat sie nun ein Buch geschrieben. Es mag Eltern zwar nicht dazu ermuntern, selbst den Job zu übernehmen. Es bringt sie aber mit einer gehörigen Portion Humor zumindest zum Lachen. Dem deutschen Buchtitel „Die Elternsprecherin“ fehlt es jedoch ein wenig an der Dramatik, die das englische „Class Mom“ besser beschreibt. Gut ein Jahr nach der Veröffentlichung in den USA erscheint Gelmans Buch diesen Sommer am 1. August auch in Deutschland.

13. Das Trauma

Südafrika ist für die in Hamburg lebende Autorin Stefanie Gercke ein „Ort der Zuflucht“. Vor dem Hintergrund dieses Landes erzählt sie in ihrem für den 24. September angekündigten Roman nun eine dramatische Familiengeschichte. Eine Deutsche kehrt darin nach Südafrika zurück, um sich auf die Suche nach ihrem Halbbruder zu machen. Dieser ist die Hoffnung für ihren Vater, der dringend eine Organspende braucht. Doch sie wird von ihren Erinnerungen eingeholt. Mit zwanzig wurde sie in Südafrika von einem Mann überfallen. Ein Ereignis, wegen dem sie noch heute in Gefahr schwebt.

14. Das Romantische

Es muss nicht immer Nicolas Sparks oder Cecelia Ahern sein: Wer eine romantische Geschichte sucht, kann ab dem 28. September „Nebenan funkeln die Sterne“ entdecken. Unter dem Pseudonym Lilly Adams erzählt eine Autorin aus München von Emma. Die hat ihr Leben im Griff, wenn man ihrem erfolgreichen Instagram-Account glaubt. Doch in Wahrheit lebt sie allein in einem winzigen Apartment in London. Den Kontakt mit anderen Menschen meidet sie. Das ändert sich jedoch, als ein neuer Nachbar einzieht. „Nebenan funkeln die Sterne“ ist ein Roman mit viel Romantik für triste Herbsttage.

Hinweis

Das Listicle ist zuerst unter dem Titel „Zehn Bücher, die es 2018 zu entdecken gilt“ auf heute.de erschienen. Die Fassung hier in meinem Blog ist eine erweiterte und bearbeitete Fassung des Listicles.