Medien

Probeabos: Die WELT – oder Lektion Abo Bedingungen

DIE WELT - eine Tageszeitung der Axel Springer AG | Foto: Martin Krauß

„Lesen Sie eine Tageszeitung!“ – So fing vor etwas weniger als einem Jahr meine Testreihe der Tageszeitungen an. Damals hatte ich gerade mit meinem Studium an der Hochschule Darmstadt begonnen und bekam von den Dozenten den Hinweis: „Viele Tageszeitungen bieten Probeabos oder Vergünstigungen für Studenten an.“

Nach der taz testete ich von 31. Januar 2011 bis 27. Februar 2011 die überregionale Tageszeitung der Axel Springer AG. Nein, nicht die BILD. Zur Axel Springer AG gehören auch die Zeitungen der „WELT GRUPPE“:

  • DIE WELT
  • WELT KOMPAKT
  • WELT AM SONNTAG
  • WELT AM SONNTAG KOMPAKT

Ich hatte im November 2010 anlässlich einer Präsentation mit dem Titel „Printmedien: Verlage, Besitzstruktur, Medienkonzentration“ bereits eine Ausgabe der WELT KOMPAKT gelesen. Die mir inhaltlich ZU kompakt erschien. Daher wollte ich nun „DIE WELT“ an sich testen.

Die Homepage

Zur WELT GRUPPE gehört auch WELT ONLINE (www.welt.de):

Screenshot der welt.de-Navigation, 11.08.2011
Screenshot der welt.de-Navigation, 11.08.2011

Beim Aufruf des Nachrichtenportals ist der Abobereich über einen Link im rechten Bereich des Headers zu erreichen.

Dort bietet die Axel Springer AG den Interessenten die Möglichkeit alle Produkte der WELT GRUPPE zu abonnieren.

Screenshot des Abo-Bereichs der WELT Gruppe
Screenshot des Abo-Bereichs der WELT Gruppe

Dabei ist es sowohl möglich die horizontale, als auch die vertikale Navigationsleiste zu nutzen um zum jeweiligen Produkt zu gelangen. In Untermenüs sind dann die möglichen Abo-Konditionen auszuwählen.

Der Abonnementenbereich ist somit bei WELT ONLINE leicht zu erreichen. Allerdings bilden die zahlreichen Untermenüs eine Hürde in der Navigation und der zügigen Buchung eines Abos.

Die Konditionen

DIE WELT - eine Tageszeitung der Axel Springer AG | Foto: Martin Krauß
DIE WELT – eine Tageszeitung der Axel Springer AG | Foto: Martin Krauß

Um DIE WELT wirklich testen zu können war mir das kostenlose Probeabo mit einer Dauer von 2 Wochen zu kurz. Daher entschied ich mich für das „4 Wochen Kurzabo“ und zahlte im Januar 24,50 Euro an Abogebühren. Zu dem Abo bekommt der Kunde eine Prämie. Bei mir war es ein „Moleskine Notizbuch“.

Inzwischen kostet das 4-Wochen Abo 24,90 Euro. Das 2-Wochen Probeabo ist weiterhin kostenfrei.  Zumindest für die Dauer des Abos. Denn als Abonnement muss man schriftlich bei der Axel Springer AG mitteilen, dass man die Lieferung der Zeitung nicht länger wünscht.

„Die Kündigung muss der Axel Springer AG 7 Tage vor Aboende schriftlich vorliegen.“

Ist das nicht der Fall, so greift folgendes Kleingedrucktes:

„Wenn ich die DIE WELT nach 4 Wochen weiterlesen möchte, erhalte ich sie zum günstigen Monatspreis von EUR 40,90.“

Ob dieser Preis tatsächlich „günstig“ ist muss jeder nach seinem eigenen Geldbeutel beurteilen. Für mich, als Student, wäre er zu teuer gewesen.

Die oben zitierten Bedingungen findet man, wenn man auf der Webseite mit dem Abo-Formular ganz nach unten scrollt. Sie sind zudem erst nach dem „Weiter“ Button, mit dem das Abonnement abgeschlossen wird, aufgelistet.

Das WELT Abo verlängert sich automatisch.
Das WELT Abo verlängert sich automatisch.

Das WELT-Abo muss folglich von den Kunden selbstständig gekündigt werden, sonst verlängert sich das Abonnement automatisch zum vollen Bezugspreis. Da dies sowohl beim kostenlosen Probeabo, wie auch beim kostenpflichtigen 4-Wochen Kurzabo der Fall ist, heißt es hier aufpassen! Schnell kann der nächste Monatsbetrag beim Lastschriftverfahren vom Girokonto abgebucht, oder die Kreditkarte belastet sein.

Der Service

Dem Abonnement werden folgende Kontaktmöglichkeiten vom Verlag  mitgeteilt (Stand: 11.08.2011):

  • Telefonisch: 0800 – 935 85 37 (Montags bis Sonntags von 06 Uhr bis 19 Uhr)
    Es handelt sich dabei um eine kostenfreie Rufnummer.
  • E-Mail: leser@welt.de 

Mit dem Service hatte ich während meines Kurzabos eigentlich nur zu tun, als ich eben dieses wieder kündigte. Dies geschah aber nicht schriftlich – wie eigentlich in den Bedingungen gefordert – sondern mit einem kurzen Anruf.

Das Personal nahm dabei meine Kündigung problemlos entgegen und das Kurzabo endete zum regulären Zeitpunkt.

Und heute?

Wenn sie das erste Foto dieses Beitrags genauer betrachten, wird Ihnen auffallen, dass die dort abgebildeten Ausgaben von DIE WELT nicht aus dem Zeitraum des Kurzabos stammen.

Im Seminar „Journalismus & Politik“ des Studiengang Bachelor Onlinejournalismus an der h_da sollte eine überregionale Tageszeitung regelmäßig gelesen und ausgewertet werden. Wir Studenten hatten dabei die Wahl zwischen den bekannten überregionalen Tageszeitungen taz, FAZ, FR, Süddeutsche, DIE WELT.

Da ich mich im Winter 2010 schon einmal mit der Macht der großen Medienhäuser intensiver beschäftigt hatte, wählte ich bewusst erneut das Springer Produkt. Aufgabe des Seminars war es schließlich die Zeitungen und gezielt den Politik-Teil unter journalistischen Kriterien auszuwerten:

  • Welche Themen stuft die Redaktion als relevant ein?
  • Werden diese Themen ausgewogen und objektiv dargestellt?

Das Studentenabonnement

Ich habe mich dieses mal für das Studentenabonnement entschieden und wollte DIE WELT über das Online-Formular bestellen. Ich hatte Anfang April jedoch eine Zeit erwischt, in der es scheinbar IT-Probleme gab. Online konnte ich die Zeitung nicht bestellen. Das Abonnement musste ich dieses mal per Telefon abschließen.

Studenten, Schüler, Auszubildende, Wehrpflichtige und Zivildienstleistende können die Zeitung für 21,90 Euro pro Monat  beziehen. Sie müssen lediglich eine entsprechende Bescheinigung vorlegen. Als Student benötigt die Abo-Abteilung der WELT meine Immatrikulationsbescheinigung. Zudem hat man dann die Wahl, ob die Zeitung nur 4-Wochen geliefert oder über einen längeren Zeitraum zugestellt werden soll.

Im Abo-Service nahm ein Mitarbeiter meine Daten auf. Zum Abschluss des Abonnements sollte ich der Axel Springer AG nur noch meine Immatrikulationsbescheinigung zu senden.

Kein Problem, dachte ich mir und schrieb eine Mail. Kurz darauf bekam ich folgende Antwort:

„Sehr geehrter Herr Krauß,

für Ihre E-Mail danken wir Ihnen.

Leider ist es uns nicht möglich, Ihren Auftrag unter folgenden Angaben zu finden:“

Darunter standen meine Kontaktdaten, die in meiner Mail-Signatur zu finden sind. Ich war nich unter meinem Vor- und Nachnamen oder meiner Adresse im Abo-System der WELT eingetragen.

Ich wies in einer weiteren E-mail darauf hin, dass im Kundenservice möglicherweise ein Fehler bei der Eingabe meiner Daten gemacht wurde.  Daraufhin folgten einige Tage ohne Antwort der Abo-Abteilung, dann mailten sie mir:

„Sehr geehrter Herr Krauß,

vielen Dank für Ihre E-Mail.
Wir haben Ihre Immatrikulationsbescheinigung erhalten.“

Und in meinem Briefkasten fand ich am gleichen Tag die Mitteilung:

„Sehr geehrter Herr Krauß,

im Namen der Handelshochschule Leipzig möchten wir Ihnen ein kostenloses Jahresabonnement von DIE WELT schenken.

Ab dem 05.04.2011 liefern wir Ihnen DIE WELT bis zum 04.04.2012 kostenlos ins Haus. Danach endet die Lieferung automatisch.“

Dieses Geschenk nehme ich als Student gerne an. Danke für ein Jahr kostenlosen Bezug von DIE WELT.

Parallel zur WELT teste ich jedoch weiter.