Studium

Journalismus für Kinder

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Im Kick-off Seminar haben wir uns gestern gefragt:

Wie macht man was für Kinder?

Was interessiert Kinder? Was wollen sie lesen? Wie muss es aufbereitet sein? Das sind die drei wichtigen Fragen in der Vorbereitung, wenn man was für Kinder produziert. Daran schließt sich dann die Frage an, wie man die Kinder erreicht.

Antworten haben wir darauf noch nicht gefunden, aber einen Weg, wie wir Antworten bekommen können: Wir bitten zwei oder drei Schulklassen eine Blattkritik von bekannten Printmagazinen zu machen. Mit beispielsweise Geolino oder Leo unterm Arm besuchen wir eine Schulklasse und stellen viele Fragen, z.B.:

  • Welche Geschichten sind interessant?
  • Wie müssen die Geschichten aufbereitet sein?
  • Wie werden Bilder, erklär-Kästen, Maskottchen wahrgenommen?
  • Wie werden Kinderreportergeschichten aufgenommen?
  • Ist Print überhaupt interessant, oder sind die Kinder schon ausschließlich online unterwegs?

Dass die Fragen dabei noch kindgerecht verpackt werden, ist selbstverständlich.

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Ein Logo zum Projekt | Grafik: Silas Sachs

Zudem werden wir mit Lehrern und Medienpädagogen sprechen und auch aus deren Sicht klären, was Kinder interessiert und vor allem auch: Wie viel kann Kindern zugemutet werden, wenn es um tagesaktuelle Themen geht oder um Gewalt z.B. im Nahen Osten.

Aktuell ließe sich fragen, wie viel „Gewalt“-Details eine Berichterstattung für Kinder über die Amokläufe in Frankreich beinhalten dürfen oder auch müssen.

Wir versprechen uns von einer solchen Befragung Erkenntnisse darüber, wie wir bei der Themenwahl, aber auch bei der Umsetzung vorgehen können.

Zudem wollen wir dadurch unsere Zielgruppe nicht nur eingrenzen, sondern auch besser kennen lernen. Wir haben gestern beschlossen, uns auf Grundschulkinder zu konzentrieren. Aber auch da gibt es eine große Spanne an unterschiedlichen Interessen zwischen Schülern, die in die erste Klasse gehen, und Schülern, die die vierte Klasse besuchen.

In der Diskussion, ob wir ein Online-, ein Ipad- oder ein Print-Magazin produzieren sollten, machte mein Kommilitone Pascal Tannich einen spannenden Vorschlag, den er auf seinem Blog folgendermaßen zusammenfasst:

„Wir werden in den nächsten Wochen eine Kombination aus einem Printmagazin mit multimedialen Bestandteilen und einem Werkstattblog produzieren. Das heißt, zum Ende des Semesters wird ein Magazin für Kinder auf der guten, alten Zellulose erscheinen. Weil wir aber Online-Journalisten sind, geben wir uns damit nicht zufrieden. Meine Idee ist dabei, das Printmagazin mit Videos und Audios anzureichern. Das heißt, ich möchte über QR-Codes und andere Links Film und Ton in das Printmagazin integrieren. Die Kinder können dann selbst entscheiden, ob sie zum Artikel noch ein Video anschauen oder ein Audio hören möchten. Einerseits üben wir auf diese Weise, Themen multimedial darzustellen. Aber wir eröffnen damit auch sehr jungen Kindern, unsere Geschichten zu erleben. Sie müssen dafür nicht viel lesen können (oder wollen).“

Die Idee eines multimedialen Printmagazins hat was und könnte auch Elemente für Printmagazine der Zukunft mit sich bringen. Ich bin gespannt.

Gegen ein reines Online-Magazin sprach, dass wir mit diesem Format bereits viele Erfahrungen gesammelt hatten, z.B. bei strabada.de, oder bei dlf50.org. Ein Ipad – Magazin wäre eine Herausforderung, aber wir wollten mit der Spezialisierung auf das Apple-Device nicht von vornherein Nutzer ausschließen. Print ist reizvoll, weil wir es während unseres Studiums noch nicht als Medium für eines unserer Projekte ausprobiert haben.

Ein multimediales Printmagazin mit Begleitblog gibt uns die Möglichkeit auch unsere Erfahrungen, Tests und Gespräche weiterzugeben. Schüler, Eltern und Lehrer können sich somit genauso über die Entstehung unseres Magazins informieren, wie auch Medienschaffende. Vielleicht kann der eine oder andere Verlag auch langfristig von unseren Erfahrungen profitieren.

Apropos Verlag: Wir sind noch auf der Suche nach einem Sponsor oder auch Partner, der die Druckkosten für das Heft übernimmt. Ich könnte mir dabei z.B. folgendes Vorstellen:

  • Ein Verlag erklärt sich bereit, die Druckkosten für das Heft zu übernehmen und im Gegenzug liefern wir kostenlos die Inhalte für Print und die begleitenden Inhalte fürs Web.

Liebe Verlagsmanager (aus ganz Deutschland): Falls Sie unsere Idee spannend finden, setzen Sie sich doch mit uns in Verbindung. Das Heft zum Beispiel als einmalige Beilage einer Tages- oder Wochenzeitung herauszugeben, wäre sicherlich eine Option über die wir sprechen könnten.

Für den Begleitblog sind ansonsten Interviews mit Medienschaffenden aus der Branche sowie die Analyse von Studien zu dem Thema geplant. Somit ergibt sich auch eine Bestandsaufnahme des Journalismus für junge Leser.

Abschließend bleibt noch mein persönliches Vorhaben bei diesem Projekt zu erwähnen: Nachdem ich bei strabada.de CvD war und bei dlf50.org im Projektmanagement intensiv eingebunden war, will ich mich bei Journalismus für Kinder auf die journalistische Arbeit konzentrieren und spannende Beiträge produzieren. Als CvD fungieren in diesem Semester Daniel Lücking und Judyta Smykowski. Viel Glück und Erfolg den Beiden.


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